Die Bürgerversammlung in Hönnersum am 29.11. stieß auf großes Interesse bei der Bevölkerung. Über 60 Zuschauer drängten sich in das Dorfgemeinschaftshaus, wo Ortsbürgermeister Burkhard Kallmeyer neben dem Altbürgermeister Heinrich Kiel auch Bürgermeister Marcel Litfin begrüßen konnte, der einen Mitarbeiter der Verwaltung mitgebracht hatte, damit die zahlreichen Anregungen und Wünsche protokolliert werden konnten.

 

Zu Beginn zeigte Kallmeyer in einer eindrucksvollen Bildershow auf, was in Hönnersum alles geschaffen wurde. Der Forderungskatalog von 1990 beinhaltete einen Dorfbrunnen, bessere Spielplätze, mehr Begrünung, einen Kindergarten, ein Sporthalle mit Dorfgemeinschaftshaus, neue Baugebiete und Radwege nach Hildesheim und Borsum. "Wir wurden damals bestenfalls belächelt ob dieser Wünsche", so Kallmeyer. Mit Mut und Tatkraft wurden all diese Maßnahmen Zug um Zug umgesetzt. Zuletzt der Radweg nach Borsum, der 2013 fertig gestellt wurde. Größter Kraftakt war wohl der Bau des Mehrzweckgebäudes, in den mehr als 4500 Stunden an Eigenleistungen investiert wurden.

 

Dieses Jahr wurde der Feuerwehrvorplatz und die Schülerbushaltestelle umgestaltet. Der Spielplatz in der Dorfmitte bekam neue Spielgeräte und einen neuen Zaun. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein ist die erste historische Tafel im Dorf am Brunnen aufgestellt worden, die auf die ehemalige Bäckerei und andere Einrichtungen hinweist. Weitere solle folgen. Der Heimatverein bittet darum, Fotos von der ehemaligen Schule zur Verfügung zu stellen, da dort auch eine Tafel vorgesehen ist.

 

Für die kommenden Jahre ist die Renovierung der Durchgangsstraße geplant. Für den Haushalt 2019 sind die Mittel angemeldet, um den Bürgersteig in der Dorfmitte neu zu gestalten. Breiten Raum nahm die Diskussion um ein neues Baugebiet ein. Die Voruntersuchungen laufen bereits, wie Bürgermeister Litfin bestätigte. "In den nächsten Tagen ist die Bauentwicklungsgesellschaft unter Dach und Fach und neu Baugebiete in Hönnersum und Asel stehen als erstes auf der Agenda", so Litfin. Wie bei den anderen Baugebieten wurde auch Kritik an der Dorferweiterung laut: Wir wollen keine reinen Schlafgebiete, es reicht, Baugrundstücke für Einheimische vorzuhalten. Ortsbürgermeister Kallmeyer wies darauf hin, dass man mindestens die Hälfte der Anwesenden mit so einer Argumentation vor den Kopf stoße. Die neu Hinzugezogenen engagieren sich in den Vereinen und in der Politik. "Ohne die Neubürger wäre ein großer Teil des gesellschaftlichen und politischen Lebens im Dorf am Boden", so der Ortsbürgermeister.

 

In der weiteren Diskussion wurden einzelne Problembereiche angesprochen. Ein Haus im Dorf steht schon seit zwei Jahren leer, Strom und Wasser seien abgeschaltet und die Erben sind im Ausland nur schwer erreichbar. Das Grundstück verwildert zunehmend und belastet die Nachbarn. Ein Grundstück steht voller Altautos und ist ein Schandfleck im Dorf. Hier müsste zumindest kontrolliert werden, ob Öl in das Grundwasser dringt. In der Eichendorffstraße ragen große Rosenbüsche auf den Bürgersteig. die Kinder müssen deshalb auf ihrem Schulweg auf der Straße gehen. Bürgermeister Litfin versprach, sich um diese Problemfälle zu kümmern. Altbürgermeister Heinrich Kiel hatte Fotos mitgebracht, die belegen, dass die Bäume entlang von Feldwegen, die seinerzeit bei dem Bau des Radweges nach Einum vom Landkreis gepflanzt worden sind, eingegangen sind. "Der Landkreis verlangt bei jeder Baumaßnahme in der Gemeinde den Nachweis für Ausgleichsflächen aber dann muss er sich auch darum kümmern, was daraus wird," forderte Kiel. Bürgermeister Litfin wird dieses Thema bei seiner nächsten Besprechung beim Landkreis aufgreifen.